USA – Westküste: Roadtrip

Nach unserem Kanada – Arbeitsaufenthalt wollen wir nun die Chance nutzen und einen Roadtrip durch den Westen der USA anhängen, um bekannte und auch unbekannte Nationalparks zu besuchen, wandern zu gehen, Städte zu erkunden, Eindrücke zu sammeln, zu entspannen und die USA ein bisschen kennen zu lernen.

Dafür haben wir uns 2,5 Wochen Zeit genommen und fahren mit einem Mietauto, ab dem 10.02.2018, von Seattle nach Los Angeles.Wir freuen uns schon, euch von unserem Roadtrip zu berichten.

Tag 0: Vancouver – Seattle – Richtung Astoria

Am 10.02.2018 sind wir zeitig aufgestanden und haben uns anschließend auf den Weg zum Busbahnhof Vancouver, dem Pacific Center, gemacht. Es war eine ganz schöne Tour, denn wir mussten durch die halbe Stadt, 2x umsteigen und Marc hatte neben seinem 15kg schweren Rucksack auch noch den 30 kg schweren Skisack zu buckeln. Gegen Mittag ging dann unsere Busfahrt nach Seattle los. Der Grenzübergang verlief ganz entspannt, obwohl wir ein Messer mit einschmuggelten.
In Seattle nahmen wir dann einen Zug zum Airport Seattle/Tacoma und holten anschließend unser Mietauto ab. Wir haben das Auto über den ADAC gebucht, bei der Firma Alamo. Alles ging super schnell und wir durften uns sogar selbst ein Auto aussuchen. Nach längerer Überlegung und mehrmaligem umklappen der Sitze, haben wir uns für einen KIA Sportage, mit 4×4 und USB-Charger, entschieden. Und los ging sie – unsere Fahrt Richtung Astoria. Übernachtet haben wir auf dem Parkplatz einer Kirche – ziemlich abgelegen. Leider war der Platz nicht öffentlich und wir wurden 2:00 Uhr nachts von einem Polizisten geweckt, der uns freundlich darauf aufmerksam machte.

Tag 1:  Astoria

Am frühen Morgen brachen wir gegen 6:00 Uhr auf und fuhren noch in der Dunkelheit Richtung Astoria. Kurz vor der Stadt machten wir ein spärliches Frühstück mit Kaffee und Müsliriegel am Ozean. In Astoria angekommen, besuchten wir zuerst den Lewis and Clark Nationalpark mit dem errichteten Fort. Im Touriusmusbüro lernte wir eine historische Faktem zum Park und konnten gleich unseren Annual Pass für alle Nationalparks der USA kaufen. Zu unserer Überraschung kostete der Pass nicht 80 $ pro Person, sondern für uns beide zusammen. Am Nachmittag besuchten wir das Peter Iredale Schiffswrack, das vor vielen Jahren am Strand vor Astoria auf Grund gelaufen ist. Die Überreste können heute noch bestaunt werden – vielen Dank für den guten Tipp Natalie 😊 Auch der Strand war wundervoll – kilometerlang und riesige Wellen. Einige Amerikaner testeten sogar ihre Pickups im Sand. Am Abend fanden wir einen wunderschönen und vollkommen ruhigen Schlafplatz an einem Wasserfall.

Tag 2: Oregon Coast

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht fuhren wir weiter entlang der Oregon Coast. Diese ist wirklich sehr sehenswert – mit riesigen Wellen, schroffen Felsen und wilder Natur. Wir stoppten mehrmals an den View – Points und genossen die Ausblicke. Unser Tagesziel waren die Dünen Nähe Reedsport. Dort machten wir einen Spaziergang und Marc zog sogar die Schuhe aus im Sand. Jedoch verlief der Weg schon bald in einen Wald hinein und das Barfuß – Laufen endete in einer Kneippkur.  Nach dem Strandspaziergang fuhren wir weiter und fanden einen wunderschönen Schlafplatz am Meer – direkt an den Sister Rocks. Diese erkletterten wir am Abend noch und machten eine Fotosession bei Sonnenuntergang.

 

Tag 3: Redwoods

Wie immer wollen wir die Sonnenstunden der kurzen Wintertage voll auskosten: aufstehen um 6 Uhr. Anschließend eine kurze Fahrt durch die Nacht bis die Sonne aufgeht. Ziel ist der Redwoods-National-Park. Wir besuchen kurz das Visitor-Center in Orick und holen die limitierte Permit für den Tall-Trees-Trail. Da Nebensaison ist, ist es kein Problem diese zu bekommen. Zum Abschied werden wir noch vor den Schwarzbären und Berglöwen gewarnt. Nach einer 15meilen-Fahren über Schotterpisten kommen wir zum Ausgangspunkt. Unsere 5 Meilen Wanderung führte uns mitten in den Wald zu den größten Bäumen der Erde – und sie waren wirklich groß: ca. 130m hoch! Wir fühlten uns durch das Moos und die mannshohen, dichten Farne wie im Urwald. Unseren Mittagssnack – Toast mit Nutella – nahmen wir an einem Fluss in der Sonne ein. Es war ein wirklich wunderschöner Trail. Anschließend machten wir uns auf den Weg Richtung Lassen Volcanic Park und fanden erst spät am Abend einen Schlafplatz auf einem Parkplatz.

Tag 4: Lassen Volcanic Nationalpark

Der Lassen Volcanic Nationalpark in Kalifornien ist ein noch teilweise aktives Vulkangebiet mit heißen Quellen und vielen schönen Wanderungen. Leider war es ziemlich verlassen und bitterkalt als wir frühmorgens hier ankamen. Dann haben wir auch noch bemerkt, dass die Straße die durch den Park führt, komplett gesperrt ist. Nachdem wir das Tourist Office gefunden hatten und den Ranger beim Putzen trafen, sagte er uns, dass kaum Wanderungen möglich sind und auch die Information über den ganzen Winter geschlossen ist. Wir sind also einen ziemlichen Umweg gefahren für einen Park der zu 90% geschlossen ist. Wir beschlossen noch eine kleine Wanderung um den See im Park zu machen und anschließend einen Fahrtag einzulegen. Es war so kalt, dass sogar Marc seine Weihnachtsmannstiefel auspacken musste. 😊

Tag 5: Welcome San Francisco!

Dank unseres Fahrtages waren wir schon am 15.02. in San Francisco. Wir frühstückten mit Meerblick und machten uns anschließend auf den Weg zur Golden Gate Bridge – natürlich mit Blume im Haar 😊 Es war wunderschönes Wetter und wir machten ein paar Fotos und stellten unser Auto anschließend auf einem kostenfreien Strandparkplatz ab und wollten die Stadt zu Fuß erkunden. Wir liefen durch die Straßen und kleinere Parks, über Chinatown und bis nach Downtown. Die Stadt war sehr sauber und die Straßen extrem steil. An einigen Stellen war der Fußweg an der Straßenseite sogar eine Treppe!!! In Chinatown war einmal wieder ein Gewusel und Getümmel, denn es war gerade Wochenmarkt – oder vielleicht ist dieser Markt auch jeden Tag, wir wissen es nicht. Es wurde frischer Fisch verkauft und -genau wie in Vancouver- Seegurken aus dem Glas 😀 Unterwegs sahen wir auch die bekannte Cable Car und kamen rein zufällig an der bekannten Serpentinen –  Straße vorbei. Wir lernten San Francisco bei schönstem Wetter von seiner besten Seite kennen und hatten einen wunderschönen Tag. Am Abend ging es weiter Richtung Yosemite Nationalpark.

Tag 6 & 7: Yosemite Nationalpark

Am frühen Morgen fuhren wir in durch das Eingangstor des Yosemite Nationalpark und wieder wollte niemand unseren teuer erstandenen Annual Pass sehen – wahrscheinlich weil es noch so früh war. Auf gut ausgebauten Straßen kamen wir schließlich in Yosemite Village an und machten bei wunderschöner Aussicht auf einen gefrorenen Wasserfall erst einmal Frühstück. Danach besuchten wir das Tourist Office und holten uns ein paar Tipp, welche Tagestouren empfehlenswert sind. Außerdem erfuhren wir, das gerade ein „Special Event“ im Park stattfindet, welches nur 1x jährlich stattfindet. Nämlich, dass der Horsetail Wasserfall für 10 min bei Sonnenuntergang von der Sonne angestrahlt wird, sodass er rot leuchtet. Wir freuten uns sehr und holten uns gleich die Permit für dieses Special Event am Abend. Tagsüber machten wir nur einen kurzen Spaziergang am Fuße des Half Dome und entlang des Mirrorlake („Spiegelsee“), in dem sich die Berge wunderschön spiegelten. Pünktlich um 16:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum „Special Event“ und warteten mit einigen anderen Menschen und zahlreichen Kameras auf den Sonnenuntergang. Pünktlich um 17:34 Uhr färbte sich der Felsen mit dem leider ausgetrockneten Horsetail Fall rot. Es war sehr schön anzusehen. Die Nacht mussten wir außerhalb des Parks verbringen, denn pünktlich um 12:00 Uhr nachts wurden wir von einem Park Ranger darauf aufmerksam gemacht, dass Übernachten auf normalen Parkplätzen im Park nicht erlaubt ist.

Am nächsten Morgen standen wir zeitig aufgestanden, um den Sonnenaufgang in den Bergen mitzuerleben. Dazu sind wir auf einen Aussichtspunkt gefahren und warteten dort bei eisigen Temperaturen auf den Sonnenaufgang, der den berühmten Kletterberg El Capitan im besonderen Licht erscheinen lässt. Am Vormittag kauften wir noch ein paar dringend benötigte Lebensmittel im überteuerten und einzigen Supermarkt in Yosemite ein und nutzen anschließend noch das Wifi und den Strom in einem Restaurant. Eine größere Tour starteten wir erst gegen Mittag. Wir wanderten auf den 4,5 Meilen Glacier Point und wollten dort den Sonnenuntergang miterleben. Leider war der Blick nicht so gut wie erwartet, deshalb beschlossen wir weitere 2 Meilen auf den Sentinel Dome zu wandern. Von dort hatten wir wirklich eine wunderschöne Aussicht über den gesamten Yosemite Nationalpark und es war wirklich gigantisch. Wir machten viele Fotos, aßen unsere mitgebrachten Abendbrotsnacks – Toast und Maisfladen mit Nutella. Der Sonnenuntergang war wirklich einzigartig. Anschließend wanderten wir mit unseren Stirnlampen zurück zum Auto und fielen erschöpft und sehr zufrieden in unsere Schlafsäcke.

Tag 8: Sequoia & Kings Canyon Nationalpark

Am 18.02. fuhren wir Richtung Sequoia Nationalpark und wollten uns die größten bzw. volumenreichsten Bäume der Welt anschauen. Außerdem hatten wir schon einige Fotos gesehen, bei denen Autos oder sogar Wohnmobile durch einen solchen Baum fuhren – und genau das wollten wir natürlich auch machen. Als wir in den Sequoia Park einfuhren, mussten wir zum ersten Mal unseren Annual Pass zeigen – und waren sehr stolz und froh, dass diesen nun endlich jemand sehen wollte und sich der Kauf doch gelohnt hat. Wenig später an der Tourist Information stellten wir fest, dass der Big Stump Entrance am anderen Ende des Parks liegt und wir ein ganzes Stück zurück fahren müssen. Da wir jedoch noch genug Zeit haben, stört uns das nur kurz und wir machen eine Tour durch den Park. Die Sequoia Bäume sind nicht so hoch wie die Redwoods, die wir bereits besucht haben, jedoch um einiges dicker. Außerdem ist die Rinde sehr dick und feuerfest, weshalb die Bäume auch die zahlreichen Brände im trockenen Kalifornien überstehen. In der Mitte des Parks besuchten wir den größten und volumenreichsten Baum der Welt – den General Sherman Tree. Dieser hat einen Stammdurchmesser von 11m und sogar der letzte Ast des Baumes ist noch 2m dick. Der Baum ist nun schon über 3000 Jahre alt. Leider wirkt es auf den Fotos nichts ganz so imposant aus wie in Wirklichkeit. Anschließend fuhren wir noch weiter Richtung Big Stump Entrance, um durch den Baum zu fahren. Leider erfuhren wir bei der Ankunft, dass dies im Winter leider nicht möglich ist – sehr schade. Insgesamt war es ein sehr schöner Park, allerdings war, aufgrund des bevorstehenden Presidents Day und dem deshalb verlängerten Wochenende, sehr viel Betrieb und es waren viele Menschen unterwegs. Am Abend fuhren wir noch weiter Richtung Bakersfield und schliefen das erste Mal auf einem Walmart Parkplatz.

Tag 9: Death Valley

Nach einer unruhigen Nacht auf dem sehr hellen Walmartparkplatz starteten wir Richtung Death Valley. Wir hatten erst überlegt diesen Nationalpark weg zu lassen, da es ein Umweg nach Las Vegas wäre, haben uns dann aber doch dafür entschieden Death Valley zu besuchen. Voller Optimismus packte Marc am Morgen die kurze Hose aus, denn es geht ja in die Wüste. Dies bereute er jedoch schnell, denn es waren Minusgrade über den ganzen Tag! Nach kilometerlangen geraden Straßen durch die Sierra, sahen wir den ersten Aussichtspunkt und bestaunten einen kleinen Canyon. Die Gesteine waren sehr unterschiedlich in Farbe und Form und wir sahen die ersten Wüstenbäume. Nach einer Weile Fahrt fuhren wir in einen sehr kleinen Ort namens Stovepipe ein. Dort tankten wir erst einmal, bekamen eine Karte vom Park und stellten fest, dass es doch einige Attraktionen im Death Valley gibt. Zuerst fuhren wir zu den Mesquite Flat Sand Dunes – ein Areal in der Wüste mit richtigen Sanddünen – und machten einen längeren Spaziergang. Diesmal war der Sand schön warm und wir konnten problemlos barfuß gehen. Danach entdeckten wir eine Boraxmiene in der Wüste, in der noch der Karren stand mit dem das Borax über 200 km von 40 Eseln in die nächste Stadt transportiert wurde. Weiter ging es auf 80 m unter den Meeresspiegel zum Badwater Basin, der tiefste Punkt Nordamerkias. Jedoch war vom Wasser nichts zu sehen, nur die zahlreichen Salzablagerungen. Anschließend fuhren wir auf den Artists Drive und bestaunten die Felsen, welche in unterschiedlichen Farben leuchteten. Zum Glück ging gerade die Sonne unter, sodass die Felsen wunderschön leuchteten in den vielen verschiedenen Farben. Wir machten sehr viele Fotos, denn es war wirklich beeindruckend. Es war ein wunderschöner Abschluss im Death Valley Nationalpark. Der Park war wirklich sehr lohnenswert und wir sind sehr froh, dass wir uns dafür entschieden haben, den Umweg zu fahren! Die Nacht verbrachten wir an einer heißen Quelle in der Nähe von Death Valley Junction.

 

Tag 10: Las Vegas

Bei eisigen Temperaturen und nach einer vollkommen dunklen und ruhigen Nacht wachten wir am 20.02.2018 auf.  Wir wollten eigentlich in der heißen Quelle, die jedoch nur lauwarm war, ein kleines Bad nehmen, allerdings entschieden wir uns aufgrund der Kälte dagegen. Und dann ging es los nach Las Vegas. Wir stellten unser Auto am Anfang der Stadt ab und liefen den Las Vegas Boulevard bis zum Las Vegas Strip entlang. Schon von Weitem leuchteten uns riesige Reklamen entgegen und unglaubliche Gebäude –  Nachbauten von der Pyramide von Gizeh mit der Sphinx, dem Eiffelturm, dem London Eye, vielen Gebäuden von New York und vieles, vieles mehr… Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten. In jedem Hotel gab es Casinos und ein eigenes Einkaufszentrum. Auf den Straßen fuhren LKW´s Werbeflächen umher, nur damit alle Touristen diese sehen konnten – Las Vegas: eine Stadt des Konsums. Wir fühlten uns, wie in einem riesigen Freizeitpark für Erwachsene. Natürlich sahen wir auch das berühmte Bellagio und spielten natürlich auch im Casino. Moni gewann sogar 24 Cent! Wir konnten auch eine Fontänenshow bestaunen, die genau auf die Musik abgestimmt war. Nach einem wirklich interessanten Tag verließen wir Las Vegas mit ganz vielen neuen Eindrücken.

 

Tag 11: Zion Nationalpark

Spontan haben wir uns am 21.02.2018 entschlossen noch in den Zion Nationalpark zu fahren. Als wir morgens aufwachten, hatten wir zum ersten Mal Frost im Auto. Jedoch haben wir in unseren Daunenschlafsäcken gut geschlafen und nicht gefroren. Wir wollten den berühmten Trail „Angels Landing“ wandern und machten uns auf den Weg zum Besucherzentrum. Dort bekamen wir auch eine Karte und wurden darauf aufmerksam gemacht, dass es an einigen Stellen etwas eisig werden könnte und dass es besser wäre, wenn wir Spikes an den Schuhen hätten. Doch wir versicherten, dass wir Wanderstöcke mit hatten und damit war es in Ordnung. Wir starteten also gemütlich und bei sonnigem Wetter Richtung Angels Landing. Die roten Berge aus Sandstein und Lehm waren ein starker Kontrast zu den Felsen im Yosemite Nationalpark. Wir wurden erneut überrascht wie vielfältige Landschaften die USA zu bieten hat. Nach ca. 2 Meilen ging es ein paar steilere Serpentinen nach oben, die auch mit einer Eisschicht überzogen waren und wir waren sehr froh unsere Stöcke dabei zu haben. Wenig später wurde der Weg zum Klettersteig. Die ersten Wanderer drehten hier schon um.  Wir packten unsere Wanderstöcke ein und kletterten den schmalen Weg über die Felsen nach oben bis zum Landeplatz der Engel. Die Aussicht war wirklich toll und auf dem Gipfel trafen wir kleine lustige Chipmunks. Nach unserer Brotzeit machten wir uns an den Abstieg, der etwas mehr Konzentration erforderte, denn es war an einigen Stellen ziemlich glatt und rutschig. Nach unserer Wanderung kehrten wir in einer Brauereigaststätte ein und tranken natürlich erstmal einen Kaffee 😀 Dort trafen wir die zwei Franzosen wieder, die wir schon auf dem Angels Landing getroffen hatten und tauschten uns über unsere Wanderungen usw aus. Sie gaben uns noch den Tipp, den Bryce Canyon Nationalpark zu besuchen.  Diesen Tipp nahmen wir gerne an, denn die Wanderung „The Narrows“, welche wir für den nächsten Tag geplant hatten, ging durch hüfttiefes Wasser und wir hätten uns Trockenanzüge leihen müssen. Also machten wir uns am gleichen Tag noch auf Richtung Bryce Canyon Nationalpark. Schon auf der Fahrt sanken die Temperaturen auf 10° Fahrenheit und es schneite. Wir wunderten uns etwas, wussten jedoch nicht genau, wie viel Grad Celsius das waren. Wir folgten, wie schon oft, unserer App iOverlander, welche freie Campingplätze vorschlägt. Wir bogen also auf eine Seitenstraße ab und blieben prompt im Schnee stecken. Unser 4×4 half nicht viel, denn wir hatten, wie schon befürchtet, Allwetter- bzw. Sommerreifen. Nach 20-minütiger Bergung gelang es uns das Auto zu befreien. Wir suchten also einen neuen Schlafplatz und verbrachten schließlich die Nacht auf einem Parkplatz in der Nähe des Bryce Nationalparks.

Tag 12: Bryce Canyon Nationalpark & Horseshoe Bend

Nach dem Aufwachen war wiedermal der gesamte Innenraum des Autos gefroren. Der Check der Temperatur ergab ca. 5°F. Wir wussten nicht recht wie kalt es ist, also fuhren wir zur nächsten Touriinfo und schauten mal: -17°C! Die Winterschlafsäcke mitzunehmen hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Wir frühstückten noch Haferflocken mit gefrorener Milch, harten Äpfeln und Bananeneis.
Gut eingemummelt starteten wir auf unsere 6 Meilen – Wandertour und es eröffneten sich wieder einmal spektakuläre und einmalige Aussichten und Gesteinsformationen, viele einzelne Säulen und Felswände mit Fenstern und Löchern. Die Wanderung an sich war sehr entspannt, jedoch spürte man, dass wir uns auf einer Höhe von 2500m befanden! Wir nahmen unseren Mittagssnack noch im Bryce Nationalpark ein und machten uns weiter auf den Weg Richtung Page. Dort schauten wir uns nach Sonnenuntergang noch die berühmte Biegung des Colorado River an, das Horseshoe Bend. Auf der Suche nach einem Schlafplatz haben wir abends noch eine Herde Wildpferde gesehen.

Tag 13: Monument Valley

Früh brachen wir auf, um zeitig in Monument Valley anzukommen und die freistehenden Felsen bei Sonnenaufgang betrachten zu können. Schon auf der Fahrt fing es allerdings an zu schneien und umso näher wir kamen, desto nebliger wurde es. Optimistisch fuhren wir in das Indianer Reservat im Monument Valley ein und bezahlten die 20 $ Eintritt, denn dieser Nationalpark ist nicht mit in unserem Pass enthalten. Schon als wir ankamen, wurde die Sicht immer schlechter und wir hatten einen starken Schneesturm. Also beschlossen wir, uns zuerst im Besucherzentrum umzuschauen und abzuwarten, bis der Nebel nachließ. Währenddessen erfuhren wir von einem älteren Indianer, dass es der erste Schnee seit Jahren im Monument Valley ist. Anschließend diskutierte er noch über den Klimawandel. Leider war die Sicht nach 2 Stunden noch immer nicht besser und wir konnten die freistehenden Felsen noch weniger sehen als am Morgen. Da uns niemand Auskunft geben konnte, wie sich das Wetter entwickeln wird und sie uns auch das WIFI Passwort nicht geben wollten, beschlossen wir genervt Richtung Grand Canyon zu fahren. Nachdem wir das Reservat verlassen hatten, zog der Himmel plötzlich auf und die Sicht wurde besser. Also kehrten wir um und konnten noch ein paar Fotos vom Monument Valley machen. Anschließend machten wir uns auf den langen Weg Richtung Grand Canyon. Der Schneesturm tobte in der Zwischenzeit weiter. Als wir über den Nordost – Eingang in den National Park einfuhren, erfuhren wir, dass die Passstraße, welcher uns in wenigen Meilen nach Grand Canyon Village führen würde, geschlossen ist. Da wir nicht wussten, ob der Pass am nächsten Tag geöffnet ist, mussten wir einen Umweg von 170 Meilen über den Südeingang des Parks fahren – also ein echter Fahrtag! Abends sind wir dann noch vor den Südtoren des Grand Canyon angekommen und aßen erst einmal Abendbrot im McDonalds. Es war schon sehr kalt und es schneite immer noch. Wir fanden einen ruhigen Schlafplatz auf einem verschneiten Parkplatz im Wald und ahnten schon, dass die bevorstehende Nacht kalt werden würde.

Tag 14: Grand Canyon Wanderung

Die Nacht war um 4:30 Uhr beendet, denn die Kälte weckte uns auf. Als Marc den Motor startete, standen -11° Fahrenheit auf der Anzeige!!! Da 0° Celsius bei ungefähr 32° Fahrenheit liegt, wussten und spürten wir, dass es extrem kalt ist. Wir frühstückten also wieder eisiges Müsli – ohne Bananen, denn die waren schwarz gefroren und fuhren zu McDonalds, um uns aufzuwärmen. Dort registrierten wir, dass wir nachts eine Temperatur von -25° Celsius hatten!!! Wir warteten noch ein paar Minuten und machten uns anschließend dick eingepackt auf unsere große Tagestour im Grand Canyon. Wir wanderten bis zum Colorado River und zurück – 15 Meilen mit insgesamt 3000 Höhenmetern. Es war eine anspruchsvolle Wanderung, durch mehrere Klimazonen und es war ein etwas komisches Gefühl erst nach unten und dann wieder hoch zu laufen. Doch wir hatten einige schöne Aussichten auf den Grand Canyon und meisterten die Wanderung in 7 Stunden. Anschließend machten wir uns auf den Weg Richtung

Süden, denn wir wollten nicht noch eine Nacht bei -25°Celsius verbringen.

Tag 15: Joshua Tree Nationalpark

Nach einer entspannten, ruhigen Nacht mit hellem Mond ging es noch spontan in den Joshua Tree National Park. Wir besuchten das Visitorcenter, um uns einen Überblick zu verschaffen und entschieden uns, nach der langen Wanderung im Grand Canyon, zu zwei kürzeren Wanderungen für den Vor- und Nachmittag. Die Vormittagswanderung fand noch in der Colorado-Wüste statt. Dabei bestaunten wir die unterschiedlichsten Kakteen und die Wüstenlandschaft. Nach ca. zwei Stunden stärkten wir uns und fuhren in die Mojave-Wüste. Dabei änderte sich die Landschaft deutlich, wir fühlten und in eine prähistorische Zeit zurückversetzt. In dieser Gegend machten wir unsere zweite Wanderung und bestaunten auch die lustigen Joshua-Trees, die dem Park seinen Namen geben. Alles in allem ist der Nationalpark absolut einen Besuch wert.

Tag 16: Santa Monica & Los Angeles

Unsere Zeit hier in den USA nähert sich dem Ende und wir verbringen die letzten beiden Tage hier in Los Angeles und Santa Monica. Wir gingen auf den Santa Monica Pier spazieren und konnten sogar in der Ferne Pelikane und spielende Delphine beobachten. Moni freute sich, dass sie überall ihren Namen lesen konnte. Am Nachmittag machten wir eine kleine Wanderung zum Los Angeles Observatory, denn von dort kann man am besten den Hollywood – Schriftzug bewundern. Als wir auf dem Berg ankamen, hatten wir einen Blick über die ganze Stadt – und wir sahen nur Stadt, soweit das Auge reichte. Danach machten wir noch einen Abstecher nach Hollywood, zum Walk of Fame. Es war sehr viel los, denn es liefen gerade Aufbauarbeiten zu der Worldpremiere des Films „A Wrinkle in Time“. Wir fanden einen Schlafplatz in einem State Park und hatten am Abend zum ersten Mal Regen hier in den USA.

 

 

Ein Gedanke zu „USA – Westküste: Roadtrip

  1. Jürgen Holzhäuser

    Hallo ihr lieben,
    es ist sehr ergreifend und mitfühlend eure Reiseerlebnisse mit zu verfolgen zu können. Es sind wunderschöne Bilder die ihr guten Freunden zur Ansicht ausgesucht habt. Vielen Dank dafür. Wir wünschen euch für eure weitere Reise weiterhin viel Spass.

    seid ganz lieb gegrüsst
    von euer Verwandschaft aus der Oberlausitz

    besonders liebe Grüsse von Jürgen und Ulla

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