Namibia

01.07.2018

Unser erstes Camp hier in Namibia liegt direkt am Okavango, dem Grenzfluss zwischen Namibia und Angola. Nachdem Frühstück schauen wir noch einmal Richtung Angola und starten danach weiter Richtung Süden in die Stadt Tsumeb. Da Marc wieder zwei Risse im Fahrgestell gefunden hat, müssen wir noch einmal in eine Werkstatt, um es schweißen zu lassen, bevor wir in den Etosha – Nationalpark fahren wollen. In Tsumeb checken wir in das Resort Kupferquelle ein und sind gleich super überrascht. Es ist wirklich nobel hier – mit einem 50m – Schwimmbecken, schönen Stellplätzen mit Braii (eine Lagerfeuerstelle), Steckdose und eigenem Wasseranschluss. Außerdem reicht das Wlan bis zur Campsite und funktioniert auch noch, ein wahnsinniger Luxus. Natürlich testen wir auch die Wasserqualität – Befund: viel zu kalt, wir schaffen gerade einmal 100 m, dann sind wir durchgefroren. Der Bademeister schätzt die Wassertemperatur auf angenehme 17 Grad.
Zur Überraschung treffen wir auch noch eine Familie aus Leipzig, die gerade mit ihren 2 Kindern im südlichen Afrika umher reist. Die Welt ist wirklich ein Dorf. Wir machen es uns gemütlich und gehen am Abend noch im campeigenen Restaurant essen und stoßen auf den 1. Hochzeitstag an 😉.

Gefahrene Strecke: 319 km

02.07.2018

Vormittags machen wir uns auf den Weg zur Werkstatt und auch hier ist alles ganz anders und professioneller als wir es bisher von afrikanischen Werkstätten gewöhnt sind. Wir sind nun wirklich in Namibia und im südlichen Afrika angekommen. Wir erklären dem Eigentümer (diesmal auf deutsch, denn hier in Namibia sprechen ja viele deutsch), dass wir einen Ölwechsel wollen und etwas schweißen lassen wollen. Wir dürfen bei der Reparatur nicht mit dabei sein und warten im Büro. Nach einer Weile teilt uns der Mechaniker mit, dass er an unserem Auto nichts schweißen wird, es sei irreparabel und es würde dabei nur noch mehr kaputt gehen. Wir sollen es am besten gleich verschrotten lassen… Danke für diese tollen Nachrichten!
Mit dieser herben Enttäuschung fahren wir zurück in das Kupferquell Resort, kaufen uns noch eine Flasche Wein und nutzen den Nachmittag, um (neue) Pläne zu schmieden. Immer mehr wird uns bewusst, dass unser Jack nun wirklich schlapp macht. Verschrotten ist für uns überhaupt keine Option, denn wir haben ja beim deutschen Zoll eine Kaution für das Auto hinterlegt und müssen ihn unbedingt mit zurück nach Deutschland bringen! Wir müssen also baldmöglichst nach Südafrika und sollten nur noch Asphaltstraßen fahren, denn die Erschütterung auf den Schotterpisten ist der Stabilität unseres Fahrgestells nicht gerade zuträglich. Pech ist jetzt nur, dass die meisten Sehenswürdigkeiten in Namibia an Schotterpisten liegen und nur vereinzelte Straßen asphaltiert sind. Wir beschließen also, den bekannten Etosha Nationalpark auszulassen und gleich Richtung Süden zu fahren.

03.07.2018

Wir fahren also weiter Richtung Südwesten Namibias, denn wir wollen noch einmal an die Atlantikküste. Wir halten in Omaruru und nutzen am Nachmittag das Internet, um alles weitere bezüglich der Autoverschiffung ab Südafrika auszumachen und unsere Flüge zu buchen. Alles ging recht schnell und nun steht der Termin schon fest: am 24.07.2018 fährt die Fähre am Port Elizabeth für unseren Jack zurück nach Deutschland und auch wir fliegen am 24.07.2018 von Südafrika zurück nach Deutschland. Nun geht unsere Reise also doch schneller zu Ende als wir eigentlich gedacht und gehofft haben, aber wir freuen uns ja auch schon wieder auf Deutschland und euch alle wieder zu sehen 😊.

Gefahrene Strecke: 328 km

04.07.2018

Früh brechen wir auf, denn heute Nacht haben die Temperaturen den Gefrierpunkt erreicht und das Wasser und auch wir sind durchgefroren! Wer dachte, dass es in Afrika andauernd heiß ist, der irrt sich. Wir befinden uns gerade im afrikanischen Winter und der Pullover und die Daunenjacke sind vor allem vor- und nach Sonnenuntergang unser stetiger Begleiter. Unser heutiges Ziel heißt Swakopmund, eine kleine Stadt am Atlantik, die vor allem durch die Deutsche Kolonialzeit geprägt ist und sehr an eine Stadt an der Ostsee erinnert. Überall sehen wir deutsche Schilder, Häuser und natürlich ganz viele deutsch sprechende Menschen. Wir machen einen kleinen Stadtbummel und besichtigen den Jetty, den Pier der Stadt, welches aus Holz gebaut wurde. Wir sind nun also in einem Jahr an allen 3 Ozeanen gewesen! Der Atlantik ist heute wirklich stürmisch und hat meterhohe Wellen. Vom Pier aus sehen wir schon die gelben, riesigen Sanddünen der Namibwüste, die bis an den Ozean heran reichen. Nachdem wir in einem deutschen Restaurant (es gab sogar Gulasch mit Rotkraut und Klößen) Mittag gegessen haben, wollen wir noch für den nächsten Tag eine Tour in die Namib buchen, bei der man die lebendige Wüste durch die Tierwelt kennenlernen kann. Leider sind alle Touren für den nächsten Tag abgesagt, da starker Wind vorausgesagt wird. Ein bisschen verlassen wir die Stadt und fahren direkt an der Atlantikküste entlang nach Walfischbucht. Auf dem Weg kommen wir an einem Quadverleih vorbei und entscheiden kurzerhand noch eine Tour mit den Quads durch die Namib zu machen, denn es wäre doch wirklich schade, wenn wir Namibia verlassen würden, ohne die Wüste kennenzulernen, welche dem Land seinen Namen verleiht. 2 Stunden sind wir nun mit den Quads im Sand unterwegs und haben richtig Spaß! Das hat sich wirklich gelohnt. Danach fahren wir weiter an die Strandpromenade nach Walfischbucht, wo wir auf dem Parkplatz übernachten wollen. Wir kochen und bauen unseren Tisch direkt am Meer auf. Die vorbei spazierenden Menschen winken uns freundlich oder zeigen uns ihren Daumen. Wir beobachten die Flamingos und verziehen uns in das Dachzelt, sobald es ruhiger wird. Trotzdem schlafen wir nur sehr unruhig, denn es geht starker Wind in der Nacht, der das gesamte Auto wackeln lässt.

Gefahrene Strecke: 278 km

05.07.2018

Noch vor Sonnenaufgang brechen wir auf und fahren zur Düne 7. Dort wollten wir eigentlich frühstücken und noch einmal auf die Düne klettern, allerdings ist der Wind so stark, dass wir lieber im Auto bleiben und direkt weiterfahren. Wir fahren zurück in das Landesinnere und in die Hauptstadt nach Windhuk, denn Marc hat morgen sein Vorstellungsgespräch und wir hoffen auf eine gute Internetverbindung. Gegen Mittag kommen wir im Urban Camp an und machen den restlichen Tag nicht mehr viel außer ausruhen, einkaufen, kochen und Workout. Zum ersten Mal in ganz Afrika gibt es hier wieder Trinkwasser aus den Wasserhähnen. Doch um das ganze Camp zieht sich eine dicke Mauer, die zusätzlich noch mit Elektrozaun bestückt ist. Allgemein sehen wir das bei allen Häusern in Winhuk und Moni wird noch beim Einkaufen darauf hingewiesen, ihr Handy ja nicht in der „Arschtasche“ zu transportieren. Die Sicherheitslage in der Stadt ist also nicht so prickelnd und wir haben ja schon einiges darüber gelesen, aber die Stadt reizt uns sowieso nicht, sodass wir das Camp für den restlichen Tag nicht mehr verlassen.

Gefahrene Strecke: 407 km

06.07.2018 / 07.07.2018

Von Windhuk aus fahren wir weiter südlich Richtung Südafrika, denn alle anderen Sehenswürdigkeiten in Namibia sind nur auf Schotterpisten erreichbar und somit für uns tabu. Die Straße zieht sich über endlose Geraden zuerst über flaches Land und wird dann immer hügeliger. Wir sehen wieder Berge, die aussehen wie aus der Urzeit und fühlen uns einmal wieder stark an die USA zurückerinnert. Die letzte Nacht in Namibia verbringen wir in Mariental, bevor wir am nächsten Tag weiter bis zur südafrikanischen Grenze fahren. Hier läuft alles problemlos und schnell, nur haben wir uns ausversehen im falschen Gebäude angestellt, sodass wir 30 min umsonst am falschen Counter anstanden. Aber naja, wir haben es geschafft und sind in Südafrika! Wir fahren noch bis Springbok in ein Camp, treffen am Abend noch Martin aus Südafrika und haben einen lustigen Abend zusammen.

Gefahrene Strecke: 266 km & 646 km

Ein Gedanke zu „Namibia

  1. Seifert Jürgen

    Nun habt ihr es ja bald geschaft. Hoffentlich hält euer Jack noch durch. Das Auto hat ja auch viel mitgemacht und ihr natürlich auch.
    Viele Grüße aus der Heimat von Christina und Jürgen. Bleibt schön gesund ,bald sehen wir uns wieder.

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